Oremus pro Pontifice nostro Franzisco.

Dominus conservet eum et vivificet eum

et beatum faciat eum in terra et

non tradat eum in animam inimicorum eius.

Sonntag, 9. September 2012

Warum eigentlich

habe ich im vorigen Post das Bistum Mainz als Beispiel genommen? Es hätte ja jede Menge andere auch gegeben.

Nun, das hat einen guten Grund. Bei so ziemlich jedem andern Bistum besteht die Gefahr, dass sich irgendwelche Pressemenschen plötzlich auf die "schreckliche Verschwendungssucht" dort stürzen und wieder irgendeine Hetze losbricht. Aber in Mainz hat man einen großen Vorteil. Der Herr Kardinal kennt eine ganze Reihe der Leute, die entscheiden, was in ihren Zeitungen gedruckt hat und scheint sich recht gut mit ihnen zu verstehen. Und auch bei Presseleuten gelten gewisse Ehrenregeln: seine guten Freunde nimmt man nur dann in die Mangel, wenn einem sonst andere die dicke Schlagzeile in der Sache rauben würden.

Das war nicht immer der Fall. Ich erinnere mich an seine Anfangszeit in Mainz. Da gab es noch so einiges an gelegentlicher Kritik. Man war vorsichtig, der Bischof stand im Verdacht, sich mit Rom gut halten zu wollen. Also schimpfte man lieber mal gelegentlich auf ihn. So rein prophylaktisch, damit er nicht auf dumme Gedanken kam, vermutlich. Die Gemeindereferenten hielten das jedenfalls so. Ich hatte damals mein Debut als Jugendvertreter im PGR und erinnere mich gut an mein Befremden, dass jemand so über den Bischof herfällt, weil er möglicherweise zum Papst steht. Bis dahin hatte ich völlig naiv gedacht, dass man natürlich loyal zu beiden ist, wenn man katholisch ist.

Jedenfalls schien sich der Verdacht, den man anfangs hatte, zu legen. Direkte Kritik tauchte gar nicht mehr auf, Fragezeichen allenfalls, um ein Podium zu bieten, auf dem der Bischof beweisen konnte, dass er doch genau das Richtige vertrat. Kommentare ließen durchblicken, er könne halt nicht so ganz ehrlich sein, sonst bekäme er Ärger mit Rom. Noch mehr Pressewohlwollen als so etwas ist wohl gar nicht erreichbar. Die reine Hofberichterstattung, die im vorigen Jahr losbrach, kann zum Teil nachlesen, wer in diesem Block auf März bis Mai 2011 blättert.

Jedenfalls wird bei diesem Beispiel für einen recht teuren Bau - der übrigens neben der äußerst gehobenen Einrichtung so hohe laufende Kosten hat, dass normale Gruppen es sich fast gar nicht leisten können, dieses Bildungshaus zu buchen und auf andere Möglichkeiten ausweichen - keine Pressejagd noch nachträglich losbrechen. Aber eine genauere Betrachtung könnte zeigen, wie bescheiden man eigentlich in Limburg ist.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen