Oremus pro Pontifice nostro Franzisco.

Dominus conservet eum et vivificet eum

et beatum faciat eum in terra et

non tradat eum in animam inimicorum eius.

Samstag, 11. Februar 2012

Der "Tisch"

Fraglos ist er ein Tisch. Der Altar nämlich. Gleich ob Hochaltar oder Volksaltar, er hat eine Tischfläche.

Nur, wenn der Tisch mit Öl gesalbt und konsekriert wurde, wenn in ihm - wie normalerweise üblich - eine Reliquie verwahrt wird und sein alleiniger Bestimmungszweck ist, dass auf ihm in der heiligen Messe das eucharistische Opfer dargebracht wird, dann spricht man von dem Tisch üblicherweise nicht mehr als Tisch, weil er mehr als Tisch ist und nennt ihn das, was er durch oben Genanntes geworden ist, nämlich: Altar.

Vielleicht denkt sich nun so mancher, ich habe eine Begegnung mit jemandem gehabt, der aufgrund mangelnder Kenntnisse von dem, was katholische Überzeugungen sind, einen Altar zum 08/15-Tisch degradiert hat. Dem ist nicht so. Mein Zusammentreffen war mit einem Menschen, der sich leider des öfteren die Polemik einer Gruppe zu eigen macht, die sich für die einzig wahren Katholiken hält und meint, sie werde auch den Papst noch zu ihren Ansichten bekehren durch reinen Starrsinn, wie es scheint.

Dieser Bekannte lebt im europäischen Ausland und in den katholischen Kirchen dort, ist es kein Problem, die Erlaubnis zu bekommen, eine alte Messe zu feiern. Das geschieht manchmal auch durch Vertreter der oben genannten Fraktion, manchmal durch Priester, deren Verhältnis zu Papst und Gesamtkirche in keiner Weise durch irreguläre Handlungen getrübt ist.

Jener Bekannte berichtete nun, wie sie für ihre Messe dann, den "Tisch" auf Tücher wuchten und mit mehreren Mann zur Seite schieben.  An dieser Stelle fühlte ich mich angesichts der Maßlosigkeit dann zu etwas "fortitudo" (s. Beitrag davor) veranlasst und fragte nach, ob es sich bei dem Tisch möglicherweise um einen konsekrierten Altar handelt, was der Fall zu sein scheint.
Es ist wohl wahr, dass so mancher Volksaltar ein wenig dürftig ausfällt und bei diesem fehlt wohl auch die, soweit ich weiß, eigentlich vorgesehene feste Verankerung, dennoch fand ich es unklug und auch abstoßend, wie die Konsekrierung dieses Altars in Tat und Wort als unerheblich deklariert wurde. Und zwar von Katholiken, die es wirklich besser wissen und die in keiner Weise bedenken, dass sie mit der Profanisierung eines geweihten Gegenstandes auch der Entweihung anderer Vorschub leisten.

1 Kommentar:

  1. Den Anstoß kann ich nachvollziehen, die Besserwisserei der oben gemeinten Fraktion ist mir auch manchmal peinlich, denn zu solchen Leuten werde ich mitgezählt.

    Wo ich die alte Messe mitfeiere und mitgestalte, tauchte ursprünglich das gleiche Problem auf. Allerdings war das Volxalter aus Holz, leicht beweglich und ohne Reliquien. Ärger gab es so wie so wie so.
    Beim Ministrantenunterricht mußte man dann eine neue Regel einführen: "Jung, was machen wir mit dem Tisch? -- Ignorieren."

    Aber zurück zur Sache, hier gibt es leider auch eine Vorgeschichte. Was das nicht unklug und abstoßend, vor 50 Jahren einen neuen Altar dem anderen, alten Altar gegenüberzustellen, oder den alten nicht selten abzureißen? (Die Vorschriften waren in dieser Hinsicht uneindeutlich) Hat es damals nicht zur Verwirrung, Entweihung, vielleicht manchmal auch Anstoß geführt? Heute erntet man nur Reaktionen.

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