Oremus pro Pontifice nostro Franzisco.

Dominus conservet eum et vivificet eum

et beatum faciat eum in terra et

non tradat eum in animam inimicorum eius.

Mittwoch, 4. Januar 2012

Frau und katholische Kirche


Da gibt es also tatsächlich einen Glauben, in dem alle angehalten sind, sich ein Beispiel an einer Frau zu nehmen., und zwar egal, ob sie selbst nun Männer oder Frauen sind. Man muss es wohl wiederholen, weil das in einige Köpfe schier nicht hineinmag: Seit 20 Jahrhunderten ist für die Mehrheit der Katholiken eine Frau DAS Vorbild, alle anderen Vorbilder überragend. Denn sie hat die einzige Erfahrung gemacht, dass sie Gott in sich Mensch werden ließ, vom Augenblick der Empfängnis an. Und vor der gleichen Aufgabe steht jeder Getaufte, in sich den Erlöser Mensch werden zu lassen und zur Welt zu bringen.

Dass eine Frau so wichtig ist, ist vielen natürlich ein Skandal. Die Methoden, das zu untergraben sind viele. Die einen loben sie zwar über alle Maßen, aber nehmen sie nicht zum Beispiel für sich. Die anderen monieren die übermäßige Verherrlichung und sehen darin eine gotteslästerliche Vergöttlichung eines Menschen. Die dritten finden es lachhaft, dass eine Frau, die vor sovielen Jahrhunderten gelebt hat und garantiert nicht so gebildet sein konnte wie sie, ihnen ein Beispiel geben sollte. Und es gibt sicher noch viele Varianten mehr.

Sie alle arbeiten daran, dass die immense Bedeutung, die diese eine Frau für die ganze Kirche hat, nicht gesehen werden kann. Und nachdem sie damit einigen Erfolg haben, fangen sie an, darüber zu schimpfen, wie frauenfeindlich doch die katholische Kirche ist. Und diese Frauenfeindlichkeit sei darin belegt, dass es Männern vorbehalten ist, bei der Vergegenwärtigung des letzten Abendmahls in der Heiligen Messe in der Person Jesu zu handeln, der nun einmal als Mann Mensch geworden ist und nicht als Frau.

Denn um die „Macht in der Pfarrei“ zu haben, muss man nicht unbedingt Pfarrer sein. Es gibt da genug Pfarreien, in denen die „Macht“ bei der Küsterin liegt oder dem Küster, der Organistin oder dem Organisten, beim Diakon, der oder dem PGR-Vorsitzendem oder anderen. Eine Beauftragung brauchen solche Leute gewöhnlich nicht, sie haben die Macht irgendwie an sich genommen und wollen sie auf keinen Fall hergeben.

Zu dumm, wie Maria sein, wollen die meisten Männer und Frauen nicht. Das ist zu bescheiden und demütig.
Wie Jesus sein, wollen die meisten Männer und Frauen auch nicht. Da müsste man ja Gottt gehorsam sein und sein Leben ganz hingeben für Leute, die das nun wirklich nicht verdienen.

Aber wenn jemand weder wie Jesus sein will (was die Absichtserklärung in der Taufe ist) noch wie Maria (was dazu helfen könnte, um der in der Taufe erklärten Absicht gerecht zu werden), was will so ein Mensch eigentlich im Leib Christi als Leiter und Verantwortlicher?

Und weil solche Leute, das was Maria und Jesus getan und gelebt haben, im Grunde für verfehlt und dumm halten, empfinden sie es als frauen- und menschenfeindlich, wenn sie sich an einen solchen Standard halten sollen. Allerdings ist ja nun niemand gezwungen, sich zu einem Glauben zu bekennen, mit dem er/sie so wenig anfangen kann und muss also gar nicht davon betroffen sein, in dieser ihm/ihr unverständlichen Glaubensgemeinschaft auch noch eine leitende Position zu übernehmen oder auch nicht. Für die aber, die diesen Glauben wirklich haben und leben wollen, besteht gar kein Problem.

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